Verwundert rieb sich die SPD in der letzten Ratssitzung die Augen. Noch letztes Jahr informierte der Bürgermeister die Ratsfraktionen über den beabsichtigten Ankauf von Teilen des Greisbachsees. Als Begründung nannte er, der Stadt perspektivische Handlungsspielräume in den nächsten 10 bis 20 Jahren zu eröffnen. Von der SPD angesprochen auf konkrete Ideen, kam die schwammige Aussage über einen vielleicht geplanten Rundwanderweg. Die nun vorgelegte Entwicklungsplanung war eindeutig umfassender als ein Rundwanderweg und wird seit drei Jahren intensiv verfolgt. Angefragt auf dazu nötige Voruntersuchungen und die anfallenden Kosten gab es keine Aussagen. Interessanterweise sollen aber für den nächsten Planungsausschuss sämtliche Untersuchungsergebnisse vorliegen. Das Planungsgebiet umfasst auch bereits die bestehende Bebauung am Hagelkreuz und der südlichen Sandstraße.
Der Bürgermeister antwortete auf Nachfrage, an dieser Bebauung nichts ändern zu wollen. Trotzdem soll auch für diese Grundstücke die Vorkaufsrechtssatzung gelten. Warum kann man das nicht anders handhaben und die bestehenden Wohngebäude aus der Planung herausnehmen, wenn daran nichts geändert werden soll? Zu dieser Frage gesellt sich dann auch die Frage nach der Zukunft des Bestandsgewerbes, wie der REWE-Markt und Braas, die derzeit beide nicht verkaufen wollen. Der Bürgermeister erklärte den Entwicklungsplan mit einer kompletten Neuordnung des Gebietes Baumberg-Süd.
Eine so umfassende Neuordnung ist insofern nicht zu erkennen, als dass die Tennisplätze und der Sportplatz schon lange fraktionsübergreifend akzeptiert sind und der aktuelle Baubestand an Wohnungen und Häusern angeblich nicht touchiert werden soll. Der beabsichtigte Neuausweisung von Wohngebieten auf dem Braasgelände ist zu begrüßen, kann aber auch mittels Einzelplänen abgearbeitet werden. Was bleibt also großartig über, außer einem Binnenhafen für 90 Motoryachten und eine Zugbrücke nach holländischem Muster, die den Verkehr nach Baumberg unterbricht?